5 Säulen für eine starke Ehe
Wer „Witze über Ehe“ googelt, kann folgendes finden:
Die Tochter sitzt im Zimmer und versucht ein Kreuzworträtsel zu lösen. Plötzlich stockt sie und fragt ihren Vater: „Papa, Lebensende mit drei Buchstaben?“ Vater: „Ehe“
In der Ehe erhält die Frau einen Ring am Finger und der Mann zwei unter seinen Augen.
Ein Lehrer fragt seinen Schüler: „Wie bezeichnet man einen Mann, der nicht verheiratet ist?“ Schüler: „Ledig.“ Lehrer: „Und wie bezeichnet man einem Mann, der verheiratet ist?“ Schüler: „Erledigt!“
Eine Frau sorgt sich um die Zukunft, bis sie einen Ehemann findet. Ein Mann macht sich nie Sorgen um die Zukunft, bis er eine Ehefrau findet.
Egon erzählt seinem Freund Paul: „Im ersten Ehejahr begrüsste mich mein Hund mit lautem Gebell und meine Frau brachte mir die Hausschuhe.“ Fragt Paul: „Na, und heute?“ Egon: „Heute ist es umgekehrt!“
Ich hasse Witze über Ehe. Ich hasse sie, weil sie ausschließlich negativ, kritisch und vollständig entmutigend sind. Aber ich hasse sie auch, weil sie den Kern einer zu tiefst kaputten Gesellschaft zeigen, in der eine pervertierte Sicht auf die Ehe vorherrscht. Sie zeigen auf, dass in der Welt um uns herum, die Ehe als Nachteil und nicht als Segen empfunden wird.
Wir müssen nur die Nachrichten anschalten und finden unzählige Geschichten von zerbrochenen Ehen, destruktiven Beziehungen, zerrütteten Familien und on-off Beziehungen von Hollywood Stars. All diese Geschichten verstärken unseren abgestumpften Blick auf das heilige Ehebündnis.
Ich hasse Witze über Ehe, weil ich sehe, wie diese das Handeln des Teufels in der Welt um uns herum bestärken: Er stiehlt, tötet und zerstört die von Gott bestimmten, eingesetzten und erschaffenen Beziehungen. Sie verharmlosen eine wichtige Angelegenheit und zerstören so das Bild von Gott, welches sich eigentlich in der Beziehung zwischen Mann und Frau zeigen und IHN ehren sollte.
Ehe ist kein Kinderspiel. Sie ist ein Weg, gepflastert mit schwierigen Entscheidungen, geradezu lächerlicher Selbstlosigkeit und einem ständigen Dienen. ABER sie ist auch eine Reise voll von Segen, Heilung und Hoffnung. Sie ist ein flüchtiger Blick auf die unglaubliche Liebe Gottes, die im Auge des Gegenübers zu finden ist.
Mein Mann und ich nehmen dies sehr ernst und versuchen diese Art der Liebe jeden einzelnen Tag auszuleben. Einige Tage sind härter als andere und oft machen wir Fehler. Aber über alldem haben wir uns für fünf Säulen entschieden, die unsere Ehe stark halten:
1. Freundschaft: Es ist einfacher Freunde als Liebhaber zu sein. Diejenigen, die als Freunde starten, sind oft die besten Liebhaber. John und ich haben unsere Beziehung auf eine starke Freundschaft gebaut. Ich kann die Früchte dieser Freundschaft jeden Tag in unserer Ehe blühen sehen. Jeder Aspekt unserer Freundschaft ist wie eine Schnur und all diese Schnüre zusammen ergeben ein festes Band, welches uns zusammen hält. Wir haben gemeinsame Interessen, Hobbies, Leidenschaften und Überzeugungen, die uns verbinden. Aber wir haben auch viele Unterschiede – Unterschiede, die wir als Möglichkeiten zum Lernen, Erfahren und besserem Kennenlernen sehen. Wir lieben es Zeit miteinander zu verbringen, Erfahrungen zu teilen und beschreiben uns gegenseitig als besten Freund. Wir lassen nicht zu, dass unsere Ehe unsere Freundschaft überschattet – sie akzentuiert die Freundschaft nur.
2. Lachen: Als ich John traf, dachte ich, dass er der witzigste Mann auf der ganzen Welt sei. Jetzt weiß ich es besser 😉. Aber die Wahrheit ist, dass er mich immer noch zum Lächeln und Lachen bringt. Wir haben eine ganze Menge Spaß gemeinsam und einige unserer instimsten Momente sind solche, in denen wir solange lachten bis uns die Tränen kamen. In jeder Ehe gibt es eine Zeit und einen Ort für Tränen der Frustration, der Wut und der Trauer. Aber es sollte auch immer eine Zeit für Tränen der Freude geben. Setzt dies mit auf eure Prioritätenliste.
3. Bekennen: Wie schwierig es auch sein mag, John und ich werden immer besser darin „Entschuldigung“ zu sagen. Aber wir haben uns weiterentwickelt. Wir sagen nicht einfach nur „'tschuldige“ – denn dieses Wort trifft nicht immer den Kern der Sache. Wir haben gelernt, einander unser Fehlverhalten zu bekennen, Verantwortung für unsere Sünden, Fehler und Schwächen zu übernehmen und uns auch dafür zu entschuldigen, wie wir die andere Person verletzt haben. Wie demütigend diese Erfahrung auch sein kann, eine solche „Beichte“ hat viel mehr Intimität in unsere Beziehung gebracht, als ein stolzes Rechthaben es jemals bringen könnte. Wir haben gelernt uns gegenseitig zu bekennen zu unseren Fehlern und dann auch dem anderen zu vergeben.
4. Zuneigung: Auch wenn Zuneigung in den ersten drei Ehejahren normal war, sieht die Welt nach vier Kindern ganz anders aus. Zuneigung ist nicht mehr die Normalität, aber wir haben uns dazu entschieden, sie auf die Prioritätenliste zu setzen. Sie ist ein Aufeinanderzugehen und involviert gezieltes und wohlüberlegtes Handeln, das Zeit für Intimität, Romantik und gemeinsame Zeit schafft. Wir mussten lernen, Zuneigung in unseren Alltag zu integrieren und sie nicht nur für besondere Date-Abende zu reservieren. Wir zeigen einander Zuneigung durch unsere Worte, durch einen liebevollen Blick über den Buchrand, wenn wir auf der Couch sitzen und lesen oder auch durchs Händchenhalten, sowohl in der Öffentlichkeit als auch am Essenstisch. Wir haben gelernt, dem anderen mit unseren Worten, unseren Taten und unserer Haltung Zuneigung zu zeigen. Lass mich dich mit den Worten von Elton John ermutigen: „A litte love goes a long, long way!“ (Deutsch: Ein bisschen Liebe reicht weit!)
5. Verbundenheit: Oft haben wir am Ende des Tages aufgrund des vielfältigen Kontakts in den Sozialen Medien, dem Beantworten von Mails und Textnachrichten oder aufgrund unserer Arbeit, nicht mehr die Kapazität, um echt und tief auf unseren Partner einzugehen. John und ich geben unser Bestes, so dass wir am Ende des Tages noch genug Kraft für Verbundenheit haben: Wir erinnern uns gegenseitig an die schönen Momente des Tages, schreiben tagsüber vielleicht eine kurze Nachricht oder rufen kurz an und nutzen immer die letzten paar Minuten vor dem Schlafengehen, um noch einmal bewusst Verbundenheit auf der Herzensebene herzustellen. Wir suchen intentional nach tiefen und bedeutsamen Gesprächen und die Zeit, in der wir nicht beieinander sind, nutzen wir, um übereinander nachzudenken. Diese Gedanken teilen wir dann, sobald wir uns wieder sehen. Wir fordern uns gegenseitig dazu auf, dass wir uns einmal die Woche bewusst Zeit nehmen, um uns zu erzählen, was Gott gerade in unseren Leben tut, was er uns gerade lehrt und dann beten wir füreinander. Um ehrlich zu sein, sind dies oft die intimsten Momente in unserer Beziehung. Auch wenn diese Dinge oft zu Beginn nicht natürlich entstehen, so gehen sie doch nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über.
Ehe ist kein einfacher Weg. Dies zeigen uns die vielen Ehen, die um uns herum auseinanderfallen. Gottes Idee war es aber nie, uns durch die Ehe noch mehr aufzubürden, sondern unsere Leben durch sie zu segnen. Möge uns Gott helfen, die Beziehung zu unserem Partner wieder neu als Priorität zu sehen, in sie zu investieren und in ihr unserem Partner die Liebe Gottes zu zeigen. Möge uns Gott durch unsere Ehen segnen.